hhm-banner-kopf3
Home
 Daten
 Fotos
 Infos
 Links
 Impressum
saechsische-nation-wappen-neu1

Siebenbürgen

 Daten

deutsch: Haschagen
rumänisch:
Hasag
ungarisch: Hasság

Der Ort liegt in einem Nebental des Weissbaches (der Weiss), zwischen Hermannstadt und Mediasch. Er ist von drei Seiten von Bergen eingerahmt. Durch den Ort fließt ein kleiner Bach, der auf der offenen Seite des Tales etwa 2 Km vor dem Ortseingang in der Weiss mündet. Vermutlich von diesem Bach ist auch der Name des Ortes abgeleitet, der ungarischen Ursprungs ist und soviel bedeutet wie “Flußbett mit Linden”.

Hoch über dem Dorf auf einem Hügel steht die Peterskirche. Der Weg aus dem Tal zur Kirche den Kirchberg hoch wird beidseitig von Lindenbäumen gesäumt.

Unter anderen ist bei der Kirche in Haschagen das Vorhandensein einer frühgotischen Bauphase durch vereinzelte architektonische Details nachweisbar. (Angaben entnommen aus “Kirchenburgen in Siebenbürgen” von Hermann und Alida Fabini, Koehler & Amelang Leipzig 1985)

Die Söhne von Samuel Joseph Maetz (geboren 1760 in Holzmengen, gestorben 1826 in Birthälm) - dem Begründer der bekanntesten Orgelbauerfamilie Siebenbürgens - Friedrich Traugott Mätz (1799-1842) und Wilhelm Samuel Mätz (1805-1858) bauten nach dem Tode Ihres Vaters u. a. die Orgel in Haschagen.

1941 hatte Haschagen 1232 Einwohner, davon 559 Deutsche (45,4%).

Am 01.01.1992, nach der großen Auswanderung der Siebenbürger Sachsen nach Deutschland, sind es noch 37 Deutsche.

Die Einwohner von Haschagen waren überwiegend Landwirte. Nach dem zweiten Weltkrieg und der Enteignung von Grund und Boden durch das kommunistische System, nahmen viele von Ihnen Tätigkeiten in der Industrie in Kleinkopisch in Salzburg und in Hermannstadt an.

Die Auswanderung nach Deutschland im Rahmen der Familienzusammenführung begann Ende der 50er Jahre. In den 70er Jahren durften mehrere Familien ausreisen. Der eigentliche Exodus - auch aus Haschagen - und damit das Ende von über 800 Jahren deutscher Geschichte in Siebenbürgen kam nach dem Zusammenbruch des Kommunismus, dem Ende eines auch für die siebenbürger Sachsen verheerenden Systems.

Die deutschen Nachbargemeinden von Haschagen sind Stolzenburg, Reussen, Marktschelken, Kleinschelken und Schorsten. Weitere Gemeinden im Umkreis sind Wassid, Arbegen und Frauendorf.

Angaben entnommen aus dem Lexikon der Siebenbüger Sachsen, erschienen im Wort und Welt Verlag, aus dem Artikel “Reussen” von Michael Hihn erschienen in der Siebenbürgischen Zeitung, 15. Dezember 1995 und aus dem Artikel “Birthälm” von Erwin Heltman und Friedrich Roth erschienen in der Siebenbürgischen Zeitung, 15. September 1996.


 

Daten zur Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde

H a s c h a g e n

1263 Erste Erwähnung des Ortes unter dem Namen „Hassach“, Herzog Stefan schenkt diesen Ort, zusammen mit anderen Orten, einem ungarischen Adligen namens Jule, einem Sohn des verstorbenen Bans Ladislaus. Es wird hervorgehoben, dass im Ort gerade keine Hofhörige „Udvornici“ wohnen. Ub. I-102-90, Müller G. E.: Kbl. 1909/51

David, Pfarrer der Peterskirche  von Haschagen=Haschadia, ist Wortführer der Pfarrer des Schelker Kapitels im Zehntstreit gegen den Weissenburger Bischof. Die Zugehörigkeit zum Schelker Kapitel ist damit erwiesen. Ub. III-1734-597, Ub. III-1735-599

In Rom wird eine Bittschrift eingereicht um Gewährung eines Ablasses für Besucher der Kapelle des Sigismund in „Hauschagen, Transilvaniensis diocensis.“ Ub. V-2536-166

Im Zusammenhang mit einem von den Bewohnern von „Hasag“ aufgeworfenen Mühlgraben, ergibt sich ein Streit zwischen Haschagen und Reussen. Da aber Haschagen zu dem Gebiet der Zwei Stühle gehört, wird von den Sieben Stühlen in diesem Zusammenhang ein Schreiben an die Zwei Stühle verfasst. Graf Georg Thabiasy von Hetzeldorf, Königsrichter der Zwei Stühle beantwortet dieses Schreiben und teilt mit, dass er an Ort und Stelle die Ursache des Streites geprüft habe und Vorschläge zu einer Befriedigung machen kann. Er bittet wegen einem genauen gemeinsamen Lokalaugenschein Vertreter der Sieben Stühle zu dem Mühlplatz zu senden, wohin auch an einem bestimmten Tag Vertreter der Zwei Stühle kommen werden, damit eine befriedigende Lösung in der Streitsache gefunden werde, da sonst Haschagen entvölkert würde. An der Beratung sollen auch Mühlenmeister teilnehmen. Ub. VI-2691-384

1469 An einer Grenzbegehung des Hatters zwischen Stolzenburg und Salzburg nehmen als Zeugen unter vielen andern teil: "de villa Haschagen Martinus GOZWBEL villincus, Gasparus Gozwbel et Jacobus Pellifex" Ub. VI-3767-434

1485 Die Bewohner von Reussen schädigten die Bewohner von Haschagen durch gewaltsames Ausfischen ihres Fischteiches, durch Zerstörung von Dämmen und durch Zertrümmerung einer Mühle an der Weiss. "Sie haben ihnen überhaupt fort und fort solche Unbilden und Schäden zugefügt, dass die Haschager sich aus ihrem Ort geflüchtet haben". Der siebenbürgische Bischof Ladislaus Gereb, Prorektor der Zwei Stühle, richtet in dieser Sache ein Schreiben an den Hermannstädter Bürgermeister Thomas Altemberger. Ebenso schreibt an Hermannstadt in dieser Sache der siebenbürgische Woiwode. Der Bischof droht beim König Klage zu führen, falls den Haschagern für die erlittenen Schäden nicht Genugtuung geleistet wird. Des Königs Unwillen " über die Verwüstung einer ganzen königlichen Besitzung wird kein geringer sein. "Der Woiwode Stefan Bathori aber schreibt dem Sachsenkomens Armbruster, wenn er Haschagen nicht volle Gerechtigkeit verschaffe, "sich nach einer anderweitigen Sicherstellung ihres bedrohten Rechtes umzusehen." Plattner JJ.: Tageblatt 1928/16584

1504 Der Ort ist als Bestandteil des Schelker Stuhles nachgewiesen. Der "BENEDICTUS CONCIVIS HASSADIENSIS" wird zusammen mit den führenden Personen des "sedis  Schelk" genannt. Brantsch Gottl.: Martin Felmer Handschrift 1935/89

1507 In der Hermannstädter- und 7 Stuhlrechnung ist erwähnt: "missis litteraris ad Megies ex parte difficultatis inter illos de Rwz et Hazagh." Es gab also irgendeinen Streit zwischen Haschagen und Reussen, wegen dem mit Mediasch, der vorgesetzten Stadt von Haschagen, von der vorgesetzten Stelle Reussens verkehrt wurde. Quellen…1880/475

1516 Als freie Gemeinde des Schelker Stuhles genannt, in der 9 sächsische, 11 rumänische Wirte, 1 Witwe und 2 Hirten wohnen. ("HASSACH: HISPITES SAXONICALES 9, CISMATICOS 11, VIDUAM 1, PASTORES 2") Arch. 10/230

1530 Reichesdorfer, ein Gesandter König Ferdinands, bittet den König um Verleihung von Haschagen an andere Orte, die augenblicklich von Zapolyas Anhängern besetzt sind. Arch. 28/492

1577 Woiwode Christoph Bathori erlaubt dem Mediascher Königsrichter Bewohner von Haschagen zum Ernten und Anbauen zu verwenden. Dabei wird betont, dass diese Gemeinde einem anderen Gewohnheitsrecht unterworfen sei, als die übrigen Dörfer der 2 Stühle. Arch. 38/214

1628 Gabriel Bethlen bezeichnet Haschagen als eine zum Mediascher Bürgermeisteramt gehörige Besitzung. Arch. 38/214

1658 Pfarrer Georg Batesilerus schreibt in seiner Selbstbiographie: "Was für ein trübselige und schwere Zeit ich hier zu Haschagen erlebet, kann nit genugsam beschrieben und ausgesprochen werden, denn da ich bin angekommen, ist das erste jahr ein wenig frieden gewesen, dass kein feind zwar anlanget hat, wiewohl gross furcht darneben gewesen, aber bald Anno - 58 ist die Tatterflucht angegangen, in welcher die aedes Parochiales sampt meinem Haussrath durchs fewer gantz verderbet, hie geschweich ich mein Rind und Zuchtvieh welches auch davon kam, zu beklagen war das getraidt, das verderbet ward". "Anno - 58 die 28 Aug. ist die gemein Haschagen auss furcht für den Türken und Tattern, in die Hermannstadt zu theil auch gegen Stoltzemburg ausgewichen." Die beschriebenen Leiden sind durch ein türkisches Heer verursacht worden, das gegen den ungehorsamen Fürsten Georg Rakotzi II eingefallen war, um diesen aus Siebenbürgen zu vertreiben. Trauschenfels E: Magazin für Geschichte, Literatur…1859/151

1661 Pfarrer Georg Batesilerus schreibt in seiner Selbstbiographie: "Haben die Tatter zu Haschagen, wie auch in die Nachbar gemeinen, da die leut zu hause gewesen und keine festungen gehabt, gerabbelt und von Haschagen auf 14 Saxische Personen geraubet, neben sieben Walachen, unter welchen sind auch etliche, sonderlich die gelebte Männer erhawen worden.“ "Als die Tattern gerabbelt und viel leut wie auch meine liebe Schwester, dahin geführet, bin auch ich zu hauss gewesen, aber durch Gottes gnaden behütet worden, das ich ihnen nicht bin in die Hände kommen." Trauschenfels E: Magazin für Geschichte, Literatur…1859/157

1707 IX. 17. Es wird erwähnt dass die Kuruzen "aus dem Schatz bei Hoschagen gewichen" seien. Somit haben die Kurutzen zeitweilig bei der Gemeinde ein verschanztes Lager gehabt. Tauschenfels: Deutsche Fundgruben S.374

1719 59 Personen sterben an der Pest. Hermst.Gymn.Progr.1892/93 S.25

1737 Handdienste und Spanndienste müssen die Bewohner von Haschagen dem Mediascher Bürgermeister leisten. Arch. 39/214

1747 Es wird erwähnt, dass der Bürgermeister von Mediasch aus den Gemeinden Haschagen und Kleinkopisch 183,20 Rhlf. zu bekommen hat. Müller G.E.: Arch. 38/213

1749 Pfarrer Daniel Andreä wird katholisch, verlässt daraufhin den Ort und wird zum Ratsherrn von Mediasch ernannt. Teutsch F.: Sachsengeschichte II/106

1849 Nach der Schlacht bei Hermannstadt zünden fliehende Ungarn Häuser an und erschiessen 16 Menschen. Von der Höhe über der Kirche war vorher auf die Ungarn geschossen worden. Der Pfarrhof wird ausgeplündert. Plattner, Volksfreundkalender 1910/159

1926 Der Ort wird vom Schelker Kapitel gelöst und dem Hermannstädter Kirchenbezirk angegliedert. Kbl. 1927/71

1960 Nach 3-jährigen Bemühungen wird durch die von Kurator Karl Pelikan ins Leben gerufene Gasgesellschaft das Erdgas eingeführt. Zum Christfest dieses Jahres brennt es auch das erstemal in der Kirche. Scheiner W.: Tiposkript S.10

Gräfen

Gräfenfamilien sind in diesem Ort keine nachweisbar, jedoch ist 1486 als Vertreter bei einer Grenzbegehung ein "Stephanus de Hassag" feststellbar. Arch. 15/201

1519 sind "Wilhelmus Szekely" und "Balthasar literatus" erwähnt. Dieses sind wahrscheinlich ungarische Adlige gewesen, die in diesem Ort Besitz hatten. Fabritius K.: Gräf M. Pempflinger S.112

Kirche und Glockenturm

Um 1300: Aus dieser Zeit stammt das Chor. An dessen Ende ist die Apsis, die aussen von Stützpfeilern gehalten wird. Das Chor erhält sein Licht durch 2 rundbogige Fenster in den nach Süden und nach Südosten weisenden Mauern des Chores und der Apsis. Ein gleichartiges Fenster an der Ostmauer ist zugemauert worden. Die Chordecke besteht aus einem Gewölbe, aus welchem spitzbogige Verbindungen ausgespart sind. Scheiner W.: Ecclesia sancti Petri de Haschagia, Tiposcript S.5

1414 Die im Ort vorhandene Kirche wird als Peterskirche urkundlich erwähnt: "Dominus David... rector parohialis ecclesiae sancti Petri de Haschadia". Ub. III-1735-600

1863 Es werden 2 Zeichnungen der damaligen Kirche angefertigt, eine von Süden, eine von Westnordwest. Sie zeigen beide einen zur Verteidigung gebauten mittelalterlichen Turm, mit Pyramidendach und einem darunter rings um den Turm führenden bretterverschlagenen Wehrgang. Scheiner W.: Tiposkript S.7

1874 Der Grundstein zum neuen Glockenturm wird gelegt und gleichzeitig mit der Verlängerung des Kirchenschiffes begonnen. Die Bauarbeiten übernimmt Baumeister Gustav Fabini aus Mediasch. Gedenkbuch 3

1874 – 1875 Der dem Umsturz nahe Turm wird abgetragen und der jetzige Turm neu gebaut. Gedenkbuch S.11

Beim Neubau wird die westliche Grundmauer des alten Turmes wiederverwendet. Scheiner Walter: Tiposcript S.7

Es erhält die heutige Saalkirche ihre gegenwärtige Gestallt (1981) mit einer Stuckdecke über dem Schiff.. L. K. Arch. Bestand Horwath

1896 Es wird eine Reperatur notwendig, da die südliche Kirchenwand gesprungen und die Mauerstützen nachgegeben hatten. Scheiner W.: Tipposkript S.7

1926 Abtragung der Sakristei und Vermauerung der Sakristeitüre. Scheiner W.: Ecclesiae sancti Petri de Haschagia, Tipposcript S.5

Altar

Um 1830: Für den damaligen Altar wird durch einen Mediascher Tischler ein Jesusbild auf Holz gemalt. Dieses wird später von einem Rumänen gekauft und der orthodoxen Kirche von Haschagen geschenkt. Auch gegenwärtig befindet es sich gegenüber vom Haupteingang in der orthodoxen Kirche. Scheiner W.: Tipposkript S10

1874-1875 Der Altar ist von einem Bild des Hermannstädter Malers Karl Dörschlag geziert, der den Heiland mit Dornenkrone und gebundenen Händen darstellt. Gedenkbuch S.11

Dieses einzige Bild ist von Säulenkonstruktionen umgeben. Gedenkbuch S.

Kanzel

1874-1875 Kanzelherstellung. Gedenkbuch S.11

Orgel

Die Orgel stammt aus 1832, hat ein Manual und kein Pedal und 6 Register und wurde von den Gebrüdern Wilhelm und Friedrich Maetz aus Brithälm gebaut. Das einfache Gehäuse zeigt barocke Anklänge. Dresler, Karpatenrundschau Nr.16 vom 18.IV.1975, Kbl.1947/258

Glocken

In diesem Ort ist eine Glocke aus 1429 vorhanden, die von Meister Leonhardus gegossen worden ist. Neue Glocken stammen aus 1926 und 1937. Die zweite Glocke wurde 1926 aus einer durch Sprung unbrauchbaren älteren Glocke gegossen durch die Firma Berger und Spindler in Hermannstadt.

Eine  3. Glocke wurde während des 1. Weltkrieges requiriert und statt dessen 1937 eine neue Glocke durch Firma Kauntz-Hermannstadt gegossen. Scheiner W.: Tipposkript, S.9

Kirchenburg

Die alte um die heutige Kirche vorhanden gewesene Kirchenburg ist verschwunden. Aus 1863 liegt eine Zeichnung vor, die uns Ringmauern mit Schiesscharten zeigt. An die Ringmauer sind verschiedene - auch mehrstöckige Gebäude - angebaut. An einer Stelle befand sich ein kleines Warttürmchen. Der Eingang war im Südwesten. Über den Eingang war eine Nische mit einer Inschrift. Im Süden stand ein Befestigungsturm. Horwath, Handschriftlich

1979 sind von der Umfassungsmauer der Kirchenburg noch Mauerreste vorhanden, ungleich und mehrfach gesprungen. D.Z. 79/1974

Ringmauer

1874 Die Ringmauer ist grösstenteils schadhaft und auf der Nord- und Ostseite baufällig. Damals wird auf einer Ziegel die Jahreszahl 1742 gefunden. Inventarbuch 1874/41

Kapelle

1446 Gesuch um einen Ablass für Besucher der Kapelle des Heiligen Sigmund "de Hauschagen". Ub.V-2536-166

Ortsnamen

Schon 1370 ist der Deutsche Name "hoschagen" erwähnt. Arch.11/332

1236 wird der Ort "Hassach" genannt. Weiterhin sind folgende Namennennungen feststellbar:1414 "Haschadia", 1446 "Hauschagen", 1486 "Hassagh", 1530 "Haschagen", 1577 "Hassad" und 1707 "Hoschagen". Der Name ist ungarischen Ursprungs und bedeutet soviel wie "Flussbett mit Linden." Kisch G.: Arch. 45/117

Pfarrer

1414 ist Pfarrer von Haschagen ein gewisser David, der in dem Zehntstreit des Schelker und des Mediascher Kapitels gegen den Weissenburger Bischof als Vorkämpfer in Erscheinung tritt. Ub-III-1736-602

Um 1749 wird der damalige Pfarrer David Andreä katholisch und erhält als Belohnung eine Senatorenstelle in Mediasch. Teutsch, Sachsengesch.II.106

Pfarrhaus

1658 Durch türkisch - tartarischeTruppen werden die auf dem Pfarrhof befindlichen Bauten zerstört "Die aedas Parochiales sampt Haussrath durch Feuer ganz verderbet." Trauschenfels E.: Magazin für Gesch-Lit.. 1859/147

Um 1750 wird ein Pfarrhaus gebaut. Es stand vom heutigen Pfarrhaus etwa 30 Schritt südlich.

1846 wird das neue Pfarrhaus gebaut. 1897 wird es renoviert. Gedenkbuch S.13

1910-1911 Umbau des Pfarrhauses. Gedenkbuch

1840 findet Pfarrer Carl Lupini das Pfarrhaus "in höchst baufälligem Zustand vor. Beim Bau des neuen Pfarrhauses, der im laufe des Jahres 1846 bis Christtag erfolgte, wurde durch Tausch eine Hofstelle erworben, die sich zwischen dem heutigen Pfarrhaus und der Strasse befand. Bis dahin hatte das Pfarrhaus keinen unmittelbaren Zugang zur "Herrngasse". Scheiner W.: Ecclesia sancti Petri de Haschagia“ Tipposcript S.5

Rechtslage

Ursprünglich gehörte kirchlich die Pfarrgemeinde zum Schelker Kapitel. Ub.III-1735-600

Bei Auflösung der Kapitel und Gründung der Kirchenbezirke kam sie zuerst in den Schelker Kirchenbezirk. 1926 wurde sie von diesem Bezirk losgelöst und dem Hermannstädter Bezirk angegliedert. Kbl. 1927/71

1504 ist der Ort als eine freie Gemeinde des Schelker Stuhles nachweisbar. Brandsch G: Felmerhandschrift S.8

Schon 1485 ist Haschagen ein Bestandteil der Zwei Stühle. Plattner J.: Tageblatt 1928/Nr.16584

Der Ort ist jedoch nicht von Beginn an frei gewesen. 1263 ist die die Gemeinde nämlich bei ihrer ersten urkundlichen Erwähnung an einen Adligen verliehen worden. Ub.I-102-90

Für diese einstige Unfreiheit spricht unter anderem auch der Umstand, dass1486 und 1519 ungarische Adlige von Haschagen nachweisbar sind. Arch.15/201

Ebenso ist festzustellen, dass 1530 der kaiserliche Bevollmächtigte Reichestorffer um die Verleihung dieses Ortes nach Adelsrecht den Kaiser bittet. Natürlich bleibt dieses nur ein Wunsch, weil sich die kaiserliche Herrschaft in Siebenbürgen damals noch nicht durchsetzen konnte. Arch.28/492

Trotzdem die Gemeinde der Stadt Mediasch nicht untertänig war, hatten die Ortsbewohner dieser Stadt gegenüber verschiedene Verpflichtungen, die auf ehemalige Untertänigkeit schliessen lassen. So ist z.B. 1577 nachweisbar, dass die Bewohner von Haschagen dem Bürgermeister und dem Königsrichter von Mediasch Dienste bei der Grundbearbeitung zu leisten hatten. Damals wird auch ausdrücklich betont, dass der Ort einem anderen Gewohnheitsrecht unterworfen ist, als die anderen Dörfer der Zwei Stühle. Arch.38/214

1628 bezeichnet der Fürst Gabriel Bethlen urkundlich Haschagen als eine zum Mediascher Bürgermeister gehörige Besitzung. Arch.38/214

Noch 1737 müssen dem Mediascher Bürgermeister Dienste geleistet werden. 10 Jahre später ist nachweisbar, dass die Gemeinde dem Mediascher Bürgermeister eine "Geldsumme zu zahlen hat. Arch.38/214

Aus späterer Zeit haben wir dann keine weiteren Nachrichten von einer Abhängigkeit feststellen können.

Sagen

Am Ausgang des Thales und im Thal, in welchem jetzt noch Haschagen liegt, haben früher noch fünf andere Dörfer gestanden: Krötendorf, Weiherdorf, Dorstadt und Rothkirch. Im Volke lebt noch eine Sage, dass der noch nicht adlige Vorfahre des Grafen Teleki seine Besitzungen in Schoresten und Alamor teils durch Fürstengunst geschenkt erhalten, teils in schweren Zeiten billig gekauft hat. Die Glocken einer Kirche, deren Grundmauern 1883 in der Nähe von Haschagen auf der Hutweide des Graf Telekischen Gutes Szendika gefunden wurden, sollen in einem nahegelegenen Brunnen liegen. Müller, Sagen Nr.468

Schule

1623 Aus der Selbstbiographie des Johann Batesilerus: "Als mein H.Vater. gegen Haschagen (!) beruffen...bin ich...gegen Markschelken...damit ich die Schul mögt gehen, weil zu Haschagen gar keine Schuljungen sind gewesen". Demnach gab es in diesem Jahr keine Schule in diesem Ort. Trauschenfels E.: Magazin für Geschichte, Literatur..1958/14

1700 wird ein Rektor Johan Francisci erwähnt. Gedenkbuch S.24

1849 brennt ein Schulgebäude nieder und wird 1853 wieder aufgebaut. Gedenkbuch S.24, Teutsch, Generalkirchenvisit. 1925/24

1878 ist dieses Gebäude baufällig. Bischof Teutsch stellt bei der Generalkirchevisitation fest, dass die Schule "so elend und baufällig... und im Inneren so unzweckmässig ist, dass der Neubau "unaufschiebbar ist.

1891 wird neben dem Predigerhof eine aus 2 Klassen bestehende neue Schule gebaut. Gedenkbuch S.24

Wappen

Das Viehbrandzeichen besteht aus einem abgeflachten Kreis auf zwei kleinen Füssen. Über dem Kreis befindet sich ein kleines Kreuz. D.F.1942/240 Nr.63

Zehntrecht

In der vorreformatorischen Zeit bezog der Pfarrer 2 Quarten, während die übrigen 2 vom Weissenburger Bischof und Kapitel beansprucht wurden.

1590 verlieh der Fürst 2 Zehntquarten an den Bürgermeister und Königsrichter von Mediasch.

1786 bestätigt ein Gerichtsurteil das 2 Zehntquarten dem Pfarrer und 2 Zehntquarten dem Fiskus gebühren. Müller G.E.: Arch.38/236

 

zusammengestellt Juni 1981 
 

Vielen Dank an Fred Schuller der diese Zusammenfassung zur Verfügung gestellt hat.